Bericht über die Sitzung des Gemeinderates am 14.12.2006 im Großen Saal des Rathauses in Unterkirchberg

 

Bürgermeister Bertele begrüßte die Gemeinderatsmitglieder, die Autoren des Buches „Unterkirchberg – Geschichte und Geschichten“, Frau Sofie Siefert und Herrn Karl Schlegel, die zu ehrenden Blutspender, Frau Angela Häußler von der Neu-Ulmer Zeitung, Herrn Franz Glogger von der Südwest Presse, die Harfenistin Frau Valerie Schwarz, den Musikschulleiter Herrn Michael Eberhardt, einige Zuhörer sowie Herrn Manfred Kornmayer von der Verwaltung.

 

Offizielle Übergabe der Harfe an die Musikschule Iller-Weihung

Zur Einstimmung auf die Harfenübergabe leitete Frau Valerie Schwarz an der neuen Harfe die Gemeinderatssitzung musikalisch ein. Als Mitautor berichtete Herr Karl Schlegel über die herausgegebene Chronik „Unterkirchberg – Geschichte und Geschichten“.

Die erste Auflage des Buches war seinen Worten zufolge sofort nach dessen Erscheinen ausverkauft. Mit dem Nachdruck sind inzwischen fast 600 Exemplare verkauft worden. Das Interesse an dem Buch habe alle Erwartungen übertroffen. Durch die nie erwartete Resonanz war es möglich, aus dem Erlös (inkl. großzügiger Spenden) 4.000,00 € für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung zu stellen. In seiner Ansprache wies er darauf hin, dass dies alles nur möglich war, weil die Bürgerinnen und Bürger das Angebot so zahlreich annahmen. Die Herausgeber, Frau Sofie Siefert und er selbst, hätten sich über die vielen positiven Rückmeldungen sehr gefreut. Für auswärts wohnende, ehemalige Mitbürger war das Buch oft ein ideales Geschenk. Da der Erlös für gute Zwecke im Ort verwendet werden kann, hätten sie sich auch gerne in dieser Weise ehrenamtlich engagiert. Sie seien auch weiterhin offen und motiviert für eine eventuelle Fortsetzung ihres Buches.

 

2.000,00 € erhielt die Musikschule Iller-Weihung zur Anschaffung der vorgestellten Harfe. Mit dem Instrument soll auch bewusst ein Beitrag zur Musikausbildung der Kinder in Illerkirchberg geleistet werden.

Die andere Hälfte ging an folgende Einrichtungen:

Kindergarten St. Franziskus (Seilgarten)

Kindergarten St. Josef (Musikinstrumente)

Kindergarten Villa Sonnenschein (Musikinstrumente)

Kirchengemeinde St. Martin (Besuchsdienst für ältere Mitbürger)

Jugendtreff Unterkirchberg (Tischfußball)

Rotes Kreuz, Ortsgruppe Illerkirchberg (Verwendung noch offen)

 

Stellvertretend für alle Beschenkten bedankte sich der Leiter der Musikschule Iller-Weihung, Herr Michael Eberhardt, bei den Herausgebern des Buches. Die angeschaffte Harfe sei für die Musikschule ein ganz besonderes und vor allem nicht alltägliches Instrument. Mit einem Platz im Trauungszimmer habe es auch einen angemessenen Ehrenplatz im Rathaus erhalten. Eine Schülerin aus Unterkirchberg werde bereits an der Harfe unterrichtet.

 

Bürgermeister Bertele dankte den beiden Autoren ebenfalls ganz herzlich für die Spenden zugunsten der Harfe und der anderen Institutionen. Das Engagement bezeichnete er als Musterbeispiel von Gemeinschaftssinn. Auf der Suche nach einem passenden Standort für die Harfe sei man sehr schnell mit dem Trauungszimmer fündig geworden. Nachdem die Harfe nicht nur einen wunderbaren Klang habe, sondern mit ihrem außergewöhnlichen Aussehen auch einen optischen Blickfang bilde, diene sie gleichzeitig zur Ausschmückung des Trauungsraumes. Schmunzelnd fügte er hinzu, dass er nicht darauf spielen werde, schließlich wolle er Paare ins Trauungszimmer locken und nicht von dort vertreiben.

Nach den Dankesworten wurde die Harfe mit einem weiteren Musikstück offiziell übernommen.

(Anmerkung: Entgegen einem anderslautenden Pressebericht leistete die Gemeinde zur Herstellung des Buches keinerlei Zuschüsse oder Zuzahlungen.)

 

 

Blutspenderehrung

Als weitere musterhafte Beispiele praktizierten Gemeinschaftssinnes nannte Bürgermeister Anton Bertele die langjährigen Blutspender.

Mit Ihren regelmäßigen Spenden sind sie seinen Worten zufolge zu Lebensrettern ganz besonderer Art geworden, denn sie wüssten nicht, wem sie das Leben retten und sie würden es auch nie erfahren. Man stehe denjenigen, denen man hilft, nie von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Blutspender entscheiden sich nicht, gerade diesem oder jenem Menschen zu helfen. Sie helfen ganz unspektakulär und unauffällig, ohne von den Geretteten und Betroffenen einen direkten Dank zu bekommen.

Blutspenden könne eigentlich jeder, der mindestens 18 Jahre alt und gesund sei. Eine Stunde Zeit bedarf es dazu alle paar Monate. Vielen Menschen sei wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass sie alle Voraussetzungen erfüllten, Blutspender zu werden. Manche kämen vielleicht nicht auf die Idee, weil diese stille Art der Hilfe kein großes Medienthema sei und man zum Glück im privaten Umfeld nicht ständig darauf gestoßen werde, wie wichtig ein Blutkonservenvorrat ist. Er hoffe, dass die Ehrung und die Berichterstattung hierüber weiteren Bürgern einen Anstoß gebe, selbst Blut zu spenden.

In Anbetracht der heutigen Terminenge hätte die Blutspende umso mehr Bedeutung, als die Spender trotz der sonstigen zeitlichen Beanspruchung den Spendetermin freihalten. Bürgermeister Bertele dankte den Spendern auch namens des Roten Kreuzes und vor allem namens derer, die sie gar nicht kennen und denen sie dennoch geholfen haben.

Anschließend überreichte er die Ehrennadeln samt Urkunden sowie ein kleines Dankeschönpräsent an die anwesenden Blutspender. Die Ehrennadel in Gold erhielten für 10 Blutspenden: Carola Häfele, Gudula Müller, Albert Heilig, Peter Keuler, Swen Oelschner, Tobias Schirmer. Die Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerkranz für 25 Blutspenden erhielten Brigitte Hänsel und Joachim Haas. Mit der Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz für 50 Blutspenden ausgezeichnet wurden: Dr. Dietmar Häußler, Hans Kirchhauser, Rudolf Oeser.

Aus terminlichen Gründen konnten die Blutspender/innen nur teilweise anwesend sein.

 

Bauangelegenheiten

Die Zustimmung zur Anbringung einer Außenwerbeanlage an einem Gebäude an der Hauptstraße wurde einstimmig erteilt. Die Werbeanlage war bereits zuvor an einem anderen Gebäude an der Hauptstraße angebracht und wurde beim Umzug in neue Geschäftsräume am neuen Standort wieder montiert.

Ein weiteres Baugesuch bezog sich auf den Neubau einer Lagerhalle in Beutelreusch in der Nachbarschaft des Schützenheimes. Das Vorhaben befindet sich innerhalb der Abrundungssatzung. Die Nachbarunterschrift lag vor einschließlich der Übernahme einer Baulast wegen des Grenzabstandes der Lagerhalle. Dem Baugesuch wurde ebenfalls zugestimmt.

Für den Anbau einer Garage und eines Carports an ein bestehendes Wohnhaus Im Gäßle lag ein weiteres Baugesuch zur Erörterung vor. Der Antrag wurde erst kurzfristig eingereicht, sodass die Nachbaranhörung noch nicht abgeschlossen werden konnte. Das teilweise als Grenzgarage geplante Vorhaben hält die zulässige Größe ein. Dem Vorhaben wurde zugestimmt.

Für eine Doppelgarage im Finkenweg lag eine Tekturplanung vor. Zusätzlich zur Doppelgarage selbst war die Genehmigung für den Anbau einer Überdachung an drei Seiten für Zwecke zweier Carports sowie eines Abstellplatzes beantragt. Dem Baugesuch wurde ebenfalls zugestimmt.

Zur Errichtung eines Wohnhauses im Baugebiet „Unterer Brühl“ lag eine Bauvoranfrage zur Beratung vor. Gegenstand der Anfrage war insbesondere ein Pultdach mit einer Dachneigung von 10 Grad. Bürgermeister Bertele erinnerte daran, dass im Gemeinderat bei der Aufstellung des Bebauungsplanes –noch vor Beginn seiner Amtszeit- die Möglichkeit zur Errichtung von Pultdachhäusern diskutiert worden sei. Bei näherer Betrachtung zeige es sich allerdings jetzt, dass eine Dachneigung von 25 Grad laut Bebauungsplan für ein Pultdach ungünstig sei. Gleichzeitig wolle man moderne Bauformen an dieser Stelle nicht ausschließen. Nachdem es sich um das erste Bauvorhaben in diesem kleinen Baugebiet handele, reiche dem Landratsamt die Zusage einer Befreiung für diesen Einzelfall nicht aus. Zur Schaffung gleicher Rechte für alle späteren Bauherrn sei die Zulassung von Pultdächern mit geringer Dachneigung in den Bebauungsplan in einem vereinfachten Verfahren einzuarbeiten. Bei dieser Gelegenheit solle zur deklaratorischen Klarstellung auch die Farbangabe der Dachdeckung in verschiedenen Graustufen sowie das Niveau der Terrassen auf Erdgeschossfußbodenhöhe hinzugenommen werden. Diesbezüglich sorgten sich mehrere Gemeinderäte in Wortmeldungen darum, dass die Grundstücke nicht insgesamt auf Terrassenhöhe angefüllt werden. Bürgermeister Bertele ergänzte hierzu, dass das Grundstücksniveau im Bebauungsplan auf 10 cm über dem rechnerischen Jahrhunderthochwasser festgelegt sei. Der Bauvoranfrage wurde zugestimmt und die Verwaltung zur Einarbeitung der Änderungen im vereinfachten Verfahren beauftragt.

 

Bürgerversammlung

Bürgermeister Bertele erinnerte daran, dass die letzte Bürgerversammlung anlässlich des Besuches des Landratsamts stattfand. Im Frühjahr, je nach Terminierung der Vereinsgeneralversammlungen, werde er zu einer Bürgerversammlung einladen. Dessen ungeachtet biete er bei jeder Gemeinderatssitzung im Rahmen der Frageviertelstunde der Bürgerschaft die Gelegenheit, sich zu Wort zu melden.

 

Baugebiet „Hornbächle-Süd“

Die Erschließungsstraße zwischen Beethovenstraße und Mozartstraße ist noch zu bezeichnen. Manfred Kornmayer von der Verwaltung schlug vor, diesen Straßenabschnitt der Beethovenstraße zuzuordnen. Aus dem Gemeinderat  wurde der Gegenvorschlag erhoben, die Beethovenstraße bei einem etwaigen späteren „Durchstich“ in gerade Richtung nach Süden zu verlängern. Nach kurzer Diskussion wurde jedoch der Vorschlag der Verwaltung angenommen.

 

Anschließend fand noch eine nichtöffentliche Sitzung statt.