Bericht über die Sitzung des
Gemeinderates am 22.06.2006 im Großen Saal des Rathauses Unterkirchberg
Bürgermeister Bertele
begrüßte die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, die Mitarbeiter der Presse,
Frau Angela Häußler von der Neu-Ulmer Zeitung, Herrn Franz Glogger von der
Südwestpresse, einige Zuhörer, Herrrn Ingenieur Gerd Rimmele sowie Herrn
Manfred Kornmayer von der Verwaltung. Er stellte die form- und fristgerechte
Einladung sowie die Beschlussfähigkeit fest. Die Protokolle der öffentlichen
und der nichtöffentlichen Sitzung vom 18.05.2006 wurden dem Gemeinderat durch
Auflegen bekannt gegeben. Zur Bürgerfrageviertelstunde wurden von den
anwesenden Bürgern keine Fragen vorgebracht. Vorausgegangen war der Sitzung
eine Ortsbesichtigung inm Baugebiet „Unterer Brühl“.
Baugebiet „Unterer Brühl“: Straßenbenennung/Fußwegbelag
Nachdem die Erschließungsarbeiten im Baugebiet
„Unterer Brühl“ zügig vorangingen, empfahl Bürgermeister Bertele nun über die
Vergabe eines Straßennamens für die Erschließungsstraße zu entscheiden und bat
dazu um Vorschläge. Ein Gemeinderat
verwies auf seine Nachforschungen zur örtlichen Besonderheit und hielt
die folgenden Alternativen für denkbar: „Im Wiesental“, „Im Brühl“ und „Unterer
Brühl“.
In Anbetracht einer
möglichen Verwechslungsgefahr zum vorhandenen Straßennamen „Wiesengrund“ schied
die erste Variante aus der engeren Wahl aus. Zur Unterscheidung vom „Oberen
Brühl“ beschloss der Gemeinderat sodann bei einer Enthaltung, der
Erschließungsstraße einschließlich der östlich abzweigenden Stichstraße den
Namen „Unterer Brühl“ zu verleihen.
In Bezug auf den Fußweg vom
„Unteren Brühl“ zur Gemeindehalle hin erinnerte Bürgermeister Bertele daran,
dass sich unmittelbar vor der letzten Gemeinderatssitzung sehr kurzfristig die
Frage nach dem Fußwegbelag gestellt hatte. Der Weg ist ca. 60 m lang und sollte
über die Böschung zur Halle weitergeführt werden. Die Ausführung in
Asphalt kostet ca. 10,00 bis 15,00 €/m² mehr als „Mineralbeton“, wobei darunter
kein üblicher Beton, sondern eine feinkörnige, wassergebundene Kies- und
Schotterschicht zu verstehen sei. Der Untergrund wird bei beiden Varianten
mit Kies/Schotter hergestellt. Zur Diskussion stand als Belag wahlweise Asphalt
oder Schotter feiner Körnung, der sich wassergebunden verdichtet. Mehrheitlich
fiel die Wahl in der letzten Sitzung zunächst auf Asphalt, allerdings zeigten
sich danach noch weitere Aspekte, aufgrund derer sich das Gremium auf eine
nochmalige Diskussion einigte.
Die Planung beinhaltet einen
Wegeunterbau in 2,50 m Breite mit Frostschutzschicht aus Kalkschotter 0/56,
einen Deckbelag mit maximal 2,00 m Breite, gegebenenfalls eine Deckschicht aus
feingebrochenem Moränekies und eine Straßenleuchte mittig zur Weglänge.
In einem Schreiben bat die BUND-Ortsgruppe
zwischenzeitlich darum, den Weg nicht zu asphaltieren, auch wenn die Fläche
relativ klein sei. Ökologisch gelte es zu bedenken, dass sich eine dunkle
Asphaltdecke wesentlich stärker aufheize und damit eine Barriere für
Kleinlebewesen bilde. Bei der vorausgegangenen Ortsbesichtigung wurde die Frage
des Fußwegbelages bereits intensiv besprochen.
Bürgermeister Bertele schlug vor, in Anbetracht der
zusätzlichen Erkenntnisse anstelle des Asphaltbelages einen feinkörnigen
Schotterbelag ausführen zu lassen. Bei zwei Enthaltungen beschloss das Gremium,
den Weg in Form einer wassergebundenen Belagsschicht herstellen zu lassen.
In Ergänzung dazu wurde
bereits bei der Besichtigung die Notwendigkeit einer Sicherungsmaßnahme an der
Einmündung des Weges in den Fußweg zum Kindergarten St. Josef anerkannt. Diese
käme in Form zweier Bügel als versetzter Durchgang in Betracht.
Herstellung von 3 Schieberschächten und Anpassung
von Randsteinen in der Hauptstraße
Bürgermeister Bertele informierte, dass die
Erneuerung des Straßenbelages in der Hauptstraße vom Straßenbauamt ab der
zweiten Augusthälfte durchgeführt werde. Vorher sind von der Gemeinde ca. 179
lfm. Randsteine anzupassen bzw. zu reparieren. Um die Wohngebiete westlich der
Hauptstraße bei Arbeiten an den Wasserrohren oder bei Wasserrohrbrüchen
zonenweise vom Wasserversorgungsnetz trennen zu können, sollen 3
Wasserleitungsschieberschächte an den Kreuzungen zur Unterweiler Straße, Max-Eyth-Straße
und Schelmenweg in der Hauptstraße eingebaut werden. Diese Arbeiten wurden von
der Ingenieurgemeinschaft Rimmele und Tsalos beschränkt ausgeschrieben.
Die Submission fand am 14.06.2006 statt. Ingenieur Rimmele trug dem
Gemeinderat die eingegangenen 8 Angebote vor. Demnach lagen die Angebotssummen
beginnend vom günstigsten Angebot von 64.175,49 € bis zum teuersten Angebot von
92.358,12 €. Günstigste Bieterin war die Firma Gebr. Schliesser, 88489 Wain.
Die Kosten teilen sich auf
in Randsteinarbeiten mit 17.063,60 € und in Wasserleitungsarbeiten mit
47.111,89 €.
Nach vorausgegangenen Schätzungen
wurden im Haupthalt 2006 nur 15.000,00 € für die Randsteinarbeiten und 30.000,00 € für die Wasserleitungsarbeiten
eingestellt. Nach Aussage des Wassermeisters ist der Einbau dieser
Trennschieber jedoch dringend erforderlich, um bei Rohrbrüchen das
Wasserleitungsnetz gezielter und in kleinerem Umfang absperren zu können. In
Anbetracht der Dringlichkeit und der Erwartung, dass eine spätere Ausführung
noch höhere Straßenbaukosten verursachen würde, entschied der Gemeinderat
einstimmig, die Arbeiten trotz der höheren Ausschreibungsergebnisse durchführen
zu lassen und billigte die überplanmäßigen Mehrkosten.
Baugesuche
Für ein bestehendes Reihenhaus an der Adenauerstraße lag ein Bauantrag
zur Errichtung einer Dachgaube vor. Die nachbarlichen Zustimmungen zu diesem
Dachausbau lagen bereits alle vor. Wie schon in früheren Sitzungen begrüßte
Bürgermeister Bertele Dachausbauten zur Schaffung von Wohnfläche. Dem Antrag
stimmte der Gemeinderat einstimmig zu. An ein Wohnhaus am Blumenweg soll ein Wintergarten angebaut werden. Die
nachbarlichen Zustimmungen lagen hierfür bereits vor. Der Antrag wurde
einstimmig gebilligt.
Ein Landwirt in Mussingen beabsichtigt, am Ortsrand
einen Milchviehlaufstall, eine Güllegrube sowie ein Fahrsilo zu errichten und 2
Wirtschaftsgebäude abzubrechen. Es handelt sich hier um ein
landwirtschaftlich privilegiertes Vorhaben im Außenbereich. Dem Antrag
wurde ebenfalls einstimmig zugestimmt.
Ein
Bauantrag bezog sich auf den Neubau eines Einfamilienhauses am Apfelblütenweg
im Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Maienried“. Für dieses Bauvorhaben
wurden mehrere Befreiungen angefragt, einmal für die Errichtung eines
Kellerabganges als untergeordnetem Bauteil innerhalb der nachbarlichen
2,50m-Abstandsfläche. Ferner sollen anstelle rotbrauner oder Betondachsteine
Tondachziegel in der Farbe Anthrazit Verwendung finden, die Traufhöhe auf 4,16
m statt 3,50 m erhöht und schließlich die Dachneigung auf einer Dachseite des
Carports und der Garage statt 30° bis 40° auf 20° verringert werden. Die Äußerungen
der Anlieger lagen zum Zeitpunkt der Gemeinderatssitzungen noch nicht vor.
Bürgermeister Bertele verwies darauf, dass Dachfarben in heutigen
Bebauungsplänen ohnehin nicht mehr vorgegeben würden. Die vergrößerte Traufhöhe
wurde aus dem Gemeinderat kritisch hinterfragt. In Fortführung der bisherigen
Behandlung von Baugesuchen wurde die Zustimmung zu dem Bauvorhaben einstimmig
erteilt unter dem Vorbehalt der nachbarlichen Zustimmung.
Gegenstand
wiederholter Diskussionen war eine Änderungsplanung für ein Bauvorhaben am
Fischbachweg im Bereich des Bebauungsplanes
„Dorfäcker-Nord“. In ausführlicher Diskussion wird über das
bisherige baurechtliche Vorgehen bei diesem Bauvorhaben beraten. Der
vorliegende Bauantrag und die eingegangenen Einwendungen der Angrenzer hierzu
werden von Bürgermeister Bertele ausführlich erläutert und vom Gemeinderat
gewertet. Dabei wurden insbesondere die faktisch erreichte EFH des Wohnhauses
und die Überschreitung der Grundflächenzahl berücksichtigt. Der Bauantrag wurde
vom Gemeinderat einstimmig abgelehnt.
Gemeindliche Kabelnetze
Bürgermeister Bertele berichtete, dass die Gemeinde
mit Anliegern 3 Kabelnetze errichtete und betreibt. Es sind dies die Bereiche
„Hornbächle“ und „Herrschaftsbreite“ in Oberkirchberg sowie der Bereich „Bleiche“
in Unterkirchberg. Die Anschlussgebühren sind dort verringert wegen der
Eigenbeteiligung der Anlieger. In die 3 genannten Kabelnetze der Gemeinde wird
bisher das Fernsehsignal der Kabel BW eingespeist und an die Privathaushalte
verteilt.
Im Zusammenhang mit der Kabelverlegung der Kabel BW
von Wiblingen über die Unterweiler Straße nach Unterkirchberg bietet die
Kabel-BW für Illerkirchberg einen internet- und telefoniefähigen Kabelanschluss
an. Nach Aussage der Kabel BW sind die drei gemeindlichen Kabelnetze derzeit
für einen Internetanschluss nicht geeignet, weil die Netze nicht
„rückkanalfähig“ sind. Die Gemeindeverwaltung bat die Kabel BW um ein Angebot
für eine eventuelle Übernahme dieser 3 Kabelnetze. Die Kabel BW prüft derzeit,
welche Investitionskosten erforderlich sind, um die Netze internetfähig
aufzurüsten. Es hätten derzeit allerdings viele Gemeinden entsprechende
Angebote zur Übernahme gemeindlicher Kabelnetze an die Kabel BW herangetragen,
weshalb die Prüfung einige Zeit in Anspruch nehme. Zusätzlich forderte die
Gemeinde auch die mit der Wartung dieser Netze beauftragte Firma EWT dazu auf,
einen Kostenvoranschlag für eine etwaige technische Aufrüstung zur
Internetfähigkeit abzugeben. Auch dieses liegt noch nicht vor.
Die Gemeinde wird weiter
darauf drängen, geeignete Angebote zur Verbesserung des Kabelangebots zu
erhalten. Diese werden dann unverzüglich den betroffenen Anschlussnehmern in
den Baugebieten zur Kenntnis gegeben, um hierauf das weitere Vorgehen abklären
zu können.
Illercup um den Wanderpokal der
Gemeinde Illerkirchberg
Bürgermeister Bertele erinnerte an die Teilnahme des
Gemeinderates beim 5. Illercup am 01. und 02.07.2006. Der Gemeinderat spielt
mit einer Mannschaft (GR Stefan Häußler, GR Jung, GR Lapomarda, GR Michael
Müller, GR Paller, GR Scharpf und BM Bertele) mit.
Planfeststellungsverfahren zur Querspange B 311/B 30
Bürgermeister Bertele gibt
das durch die Straßenbauverwaltung beim Regierungspräsidium Tübingen
durchgeführte Planfeststellungsverfahren bekannt. Die Gemeinde Illerkirchberg
werde zwar nicht direkt am Verfahren beteiligt, er hielt es aber dennoch für
wichtig, die Auswirkungen zu prüfen und ggfs. eine Stellungnahme abzugeben.
Das Planfeststellungsverfahren wurde zudem bei der letzten Sitzung des
Gemeindeverwaltungsverbands beraten und dort wieder in die einzelnen Gemeinden
zurückverwiesen. Er kündigte an, das Verfahren für die nächste
Gemeinderatssitzung am 27.07.2006 auf die Tagesordnung setzen.
In Absprache mit dem RP Tübingen können Anregungen der Gemeinde bis
30.08.2006 eingereicht werden.
Erstellung einer
Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bauhofs
Die Gemeinde hat nach einem Grundsatzbeschluss vom
22.05.2003 festgelegt, auch private Initiativen zur Energiegewinnung zu
unterstützen und hierzu gemeindliche Gebäude zur Verfügung zu stellen. Hierauf
wurde im Jahr 2004 auf dem Dach des Feuerwehrhauses Unterkirchberg eine
Photovoltaikanlage privat errichtet. Bei der Gemeinde ist nun eine Anfrage für
das Dach des Bauhofs eingegangen, um dort ebenfalls eine Photovoltaikanlage zu
errichten. Bürgermeister Bertele schlug vor, diese Möglichkeit wie bisher
öffentlich bekannt zu machen, um auch anderen Interessenten die Teilnahme am
Projekt zu ermöglichen. Bei einer Enthaltung beschloss der Gemeinderat, das
Dach des Bauhofes für die Errichtung einer Photovoltaikanlage zur Verfügung zu
stellen und das Angebot im Mitteilungsblatt öffentlich auszuschreiben.
Anschließend fand noch eine
nichtöffentliche Sitzung statt.