Aus der Sitzung des Gemeinderats vom 20.03.2003

 

TAGESORDNUNG:

 

- Bürgerfrageviertelstunde

- Regionales Radwege- und Naherholungskonzept

- Kanalisation Buch – Vorstellung des Planentwurfs

- Friedhoferweiterung und Neugestaltung im bestehenden Friedhof Oberkirchberg – Vergabe der

  Pflanzarbeiten und Einrichtungen

- Hochwasserschutz Unterkirchberg

- Baugesuche

- Sonstiges, Bekanntgaben

 

Im Großen Saal des Rathauses „Schultheißenhof“ konnte Bürgermeister Lotter 12 Gemeinderäte (2 Gemeinderäte waren entschuldigt), eine große Anzahl von Zuhörern, Herrn Schumann von der Südwest Presse und Herrn Glogger von der Schwäbischen Zeitung begrüßen. Ein weiterer Willkommensgruß galt den Referenten Architektin Maria Kirchhauser-Rimmele und Ingenieur Gerhard Rimmele.

 

Nachdem in der Bürgerfrageviertelstunde von den Zuhöhrern keine Meldungen kamen, trat der Gemeinderat sofort in die Beratungen ein.

 

Regionales Radwege- und Naherholungskonzept

 

Der Nachbarschaftsverband Ulm hat Vorschläge für ein regionales Radwege- und Naherholungskonzept im Entwurf fertig gestellt. 50 Touren sind darin enthalten.

 

Das Gemeindegebiet Illerkirchberg wird von 4 Routenvorschlägen tangiert:

 

- Route Nr. 25, Römerstraßen-Radweg

  Unterstadion – Unterweiler – Unterkirchberg – Ulm – Neu-Ulm – Günzburg

- Route Nr. 33, Weihungstalweg

  Unterkirchberg – Staig – Schnürpflingen – Weihungszell

- Route Nr. 34, Iller-Radweg

- Route Nr. 35, Holzstockweg

  Unterkirchberg – Beutelreusch – Oberweiler – Dorndorf – Weihungszell

 

Bei dem Projekt „Römerstraße“ ist zwischen Unterweiler und Unterkirchberg bereits eine Trassenfestlegung vorgesehen und im Haushaltsplan eine 1. Rate eingestellt. Die Illerquerung bleibt vorläufig nur als Idee im Raum stehen.

 

Mit einem relativ geringen Aufwand (Verbesserung des Bodenbelags zwischen Oberweiler und Dorndorf) lässt sich der Tourenvorschlag durch die Holzstöcke realisieren. Dieser ließe sich sogar bis Memmingen ausbauen. Eine zeitliche Realisierung steht hier noch nicht fest.

 

Aus der Mitte des Gemeinderats wurde beantragt, falls der Iller-Radweg bei Hochwasser beschädigt würde, diesen zeitnah wieder herstellen zu lassen. Der Bürgermeister antwortet, dass hierfür die Gewässerdirektion Donau-Bodensee zuständig sei. Für die Radwege, die auf öffentlichen Feldwegen konzipiert werden, ist dann jeweils die Gemeinde zuständig.

 

Schließlich wird einstimmig das regionale Radwege- und Naherholungskonzept des Nachbarschaftsverbandes Ulm vom 31.01.2003, insbesondere die Routen Nr. 25, 33, 34 und 35, vom Gemeinderat akzeptiert.

 

Kanalisation Buch – Vorstellung des Planentwurfs

 

Ingenieur Gerhard Rimmele hat vom Gemeinderat den Auftrag erhalten, den Ortsteil Buch kanaltechnisch zu überplanen und einen Kanalisationsplan zu fertigen, damit dieser noch im Jahr 2003 dem Landratsamt zur Genehmigung vorgelegt werden kann. Der Ortsteil Buch ist der letzte Weiler, der noch nicht kanalisiert und an das öffentliche Entwässerungsnetz angeschlossen ist. Der Anschluss ist auf 2 Seiten in Verlängerung des Hohlwegs zur Wehranlage an der Weihung und bei der Bucher Mühle an den Sammler der Weihungstalgemeinden vorgesehen. Die von Herrn Rimmele vorgelegte Planung soll bis zum Jahr 2050 gelten. Parallel zur Kanalleitung durch Buch bis zur Wehranlage ist ein Regenwasserkanal vorgesehen, der entlastend auch durch das Landschaftsschutzgebiet zur Bucher Mühle geführt wird. Die Kanaltrasse am Kuhberg soll durch das vernässte Quellgebiet mittels Durchpressung zur Bucher Mühle geführt werden. Die Kanallängen betragen für den Schmutzwasserkanal 827 m und für die Regenwasserkanalisation 808 m. Die reinen Baukosten (ohne Nebenkosten) werden von Herrn Rimmele auf 842.000,00 € geschätzt.

 

Der Gemeinderat beschließt einstimmig, den vorgetragenen Kanalisationsplan für Buch zu akzeptieren und Herrn Rimmele zu beauftragen, die Genehmigungsplanung für das Landratsamt fertig zu stellen, damit die Gemeinde zum Herbst 2003 die Zuschussanträge einreichen kann.

 

Friedhoferweiterung und Neugestaltung im bestehenden Friedhof Oberkirchberg – Vergabe der Pflanzarbeiten und Einrichtungen

 

Architektin Maria Kirchhauser-Rimmele hat die landschaftsgärtnerischen Arbeiten für die Friedhofserweiterung und die Neugestaltung im bestehenden Friedhof Oberkirchberg öffentlich im Amtsblatt der Stadt Ulm und des Alb-Donau-Kreises sowie im Staatsanzeiger Bayern ausgeschrieben. Insgesamt wurden von 13 Firmen Angebotsunterlagen abgeholt. Zur Submission am 18.03.2003 haben dann 10 Firmen ein Angebot abgegeben. Durch alternative Ausschreibungen, die zusätzlich Baumschutzgitter für die zu pflanzenden Bäume und Schöpfbecken vorsehen, wurden durch Frau Kirchhauser-Rimmele 4 Wertungen der Angebote vorgenommen. Von ihr wurde die Alternative 1 = 2. Wertung mit Baumschutzgitter und Schöpfbecken vorgeschlagen. Die Angebotssumme belief sich bei der billigsten Bieterin auf 39.883,12 €. Das teuerste Angebot lag bei 56.818,42 €.

 

Im Gemeinderat ergab sich eine kontroverse und heftige Diskussion, ob bei den zu pflanzenden Bäumen überhaupt Baumschutzgitter erforderlich sind. Ohne Baumschutzgitter würden sich die Kosten um ca. 2.500,00 € verringern. Gegenüber der Kostenfortschreibung vom September 2002 sind noch kleine Änderungen erfolgt, wie die Ersatzpflanzung von Hainbuchen, statt der zu entfernenden Nadelbäume, sowie  4 Schöpfbecken mit jeweils 1,30 m x 1,30 m Größe.

 

Nach ausgiebiger Diskussion beschloss der Gemeinderat die Alternative 2 = 3. Wertung von Architektin Kirchhauser-Rimmele mit 36.283,71 €. Den Zuschlag erhielt somit die Firma Matthias Scheer aus Ulm-Gögglingen als billigste Bieterin. Dies bedeutet, dass die Baumpflanzungen keine Baumschutzgitter erhalten. Die Befestigung erfolgt mittels Pflöcken.

 

Hochwasserschutz Unterkirchberg

 

In der letzten Gemeinderatssitzung am 20.02.2003 wurde beschlossen:

 

1. Ingenieur Rimmele wird beauftragt, die Planung fortzuführen und das Umweltverträglichkeits-

    Prüfungsvorverfahren einzuleiten.

 

2. Die Planungsunterlagen werden in 2 Bauabschnitte gegliedert.

 

3. Mit den betroffenen Grundstückseigentümern entlang des Mahdauwegs werden erneute

    Verhandlungen zur Anlegung eines Schutzdammes aufgenommen.

 

Ziel des Gemeinderats war, statt einer Schutzmauer entlang dem Mahdauweg einen Erdwall durch das Grundstück Flurstück 515, Gemarkung Unterkirchberg, anzulegen.

 

Das Gespräch mit dem Bevollmächtigten des Grundstückeigentümers von Flurstück 515 fand am 03.03.2003 im Rathaus Unterkirchberg statt. Der Bevollmächtigte bleibt bei seiner bisherigen Meinung. Für ihn komme ein Hochwasserdamm entlang dem Mahdauweg nicht in Frage, da das Gesamtgrundstück durch einen Wall mit 7,75 m Breite beeinträchtigt werde. Zum anderen wäre der Schuppen, auf den er besonders großen Wert lege, nicht mehr nutzbar. Er weist auch darauf hin, dass eine Mauer in der Zukunft keine großen Unterhaltungskosten verursache, ein Damm aber permanent von der Gemeinde gepflegt werden müsse. Der Bevollmächtigte bittet darum, die von Ingenieur Rimmele vorgelegte Planung bezüglich des Abschnitts 1 zu akzeptieren.

 

Ein erneutes Gespräch mit der Gewässerdirektion Donau-Bodensee, Bereich Ulm, ergab, dass dort zwar ein Wall lieber gesehen würde, aber keine Einwendungen gegen den Bau einer Schutzmauer erhoben werden, sofern das Landratsamt Alb-Donau-Kreis die naturschutzrechtliche Genehmigung in Aussicht stellen würde. Am 17.03.2003 waren Bürgermeister Lotter und Ingenieur Rimmele im Landratsamt und haben dort von der Naturschutzbehörde „Grünes Licht“ für die Gestaltung und den Bau des Erdwalls mit Mauer entlang des Mahdauwegs erhalten.

 

Am 05.03.2003 wurden von der Gewässerdirektion die Luftbilder des Hochwassers vom 23.05.1999 übermittelt, die in der Zeit von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr aufgenommen wurden. Diese zeigen die Ursache der Überflutung des Wohngebiets „Mahdauweg“ deutlich auf. Bei der Ausführung eines technischen Hochwasserschutzes entlang der Iller werden, so die Gewässerdirektion, dann auch die Häuser entlang des Mahdauwegs ausreichend geschützt. Zudem bewiesen die Luftbildaufnahmen, dass der gesamte Bereich zwischen dem Feldweg und der Weihung nicht von der Weihungsmündung her eingestaut wurde. Dies bedeutet, dass sich die Planungsbemühungen zuerst auf den Bauabschnitt 1 konzentrieren müssen.

 

Bürgermeister Lotter beantragte beim Gemeinderat, Herrn Ingenieur Rimmele zu beauftragen, die Planung bezüglich Bauabschnitt 1 für den Hochwasserschutz Unterkirchberg entlang dem Mahdauweg genehmigungsreif zu fertigen.

 

In der anschließenden, heftigen Diskussion wurde aus der Mitte des Gemeinderats beantragt, statt einer Hochwasserschutzwand (Mauer entlang des Mahdauwegs) einen Erdwall als Schutzdamm zu errichten, da die Kosten für einen Erdwall erheblich niedriger seien. Dieser These schlossen sich mehrere Gemeinderäte an. Der Bürgermeister entgegnete, dass der Verhandlungsspielraum bezüglich des erforderlichen Grundstücks zum Bau einer Mauer/eines Walls ausgeschöpft sei und somit nur die Planung von Ingenieur Rimmele für den Bauabschnitt 1 mit dem Bau einer Schutzmauer entlang dem Mahdauweg in Frage komme. Der Antrag von Bürgermeister Lotter wurde dann vom Gemeinderat mit 5:7 Stimmen abgelehnt. Dies bedeutet, dass ein Hochwasserschutz entlang des Mahdauwegs derzeit nicht gebaut werden kann.

 

Baugesuche

 

1.  Bauherrengemeinschaft Alexander und Monika    F r i e s e    sowie   Christine    K e l l e r

     Bucher Straße 34, 89171 Illerkirchberg

     Erweiterung (Anbau) des bestehenden Zweifamilienhauses

     auf dem Grundstück Bucher Straße 34, Flst. 162/7, Illerkirchberg-Oberkirchberg,

     innerhalb des Bebauungsplans „Pfannenstiel“

 

2.  Maria    R e m m e l e   , Weihungstraße 18, 89171 Illerkirchberg

     Neubau einer Mehrzweckhalle mit Hühnerstall

     auf dem Grundstück Weihunstraße 18, Flst. 40/1, Illerkirchberg-Unterkirchberg

 

3.  Alexander und Christian    H a g e l e i t   , Blumenweg 6, 89171 Illerkirchberg

     Abbruch des bestehenden Wintergartens und veränderte Ausführung der geplanten

     Wohnhauserweiterung (Anbau wird kürzer)

     auf dem Grundstück Blumenweg 6, Flst. 1015/1, Illerkirchberg-Unterkirchberg

 

4.  Katja und Wilhelm    M e b u s   , Saulgauer Straße 2, 89079 Ulm–Wiblingen

     Umbau der Doppelhaushälfte, Errichtung von Dachgauben und Neubau einer Garage

     auf dem Grundstück Blumenweg 8, Flst. 1014/5, Illerkirchberg-Unterkirchberg

 

Bauvoranfrage

 

5.  Anton und Martha    H ö g g , Beutelreusch 1, 89171 Illerkirchberg sowie

     Thomas   H ö g g   , Stifterweg 40, 89075 Ulm

     Teilung eines Grundstücks in vier Bauplätze, geringfügige Abänderung des Pflanzstreifens nach

     der Abrundungssatzung Beutelreusch und Erstellung eines Wohnhauses mit zwei

     Vollgeschossen und Pultdach

     auf dem Grundstück Beutelreusch 1, Flst. 80, Illerkirchberg-Beutelreusch

 

Der Gemeinderat hat allen Bauvorlagen die Zustimmung erteilt.

 

Sonstiges, Bekanntgaben

 

1. Geplante Erdgasleitungsverlegung von Steinberg-Staig über Illerkirchberg-Buch-Oberkirchberg

    nach Unterkirchberg

 

Die SWU Energie hat in der Zwischenzeit den Trassierungsübersichtsplan für die geplante Erdgasleitungsverlegung von Steinberg-Staig-Gassenäcker über Illerkirchberg-Buch-Bucher Straße-Hölderlinstraße-Oberkirchberg nach Unterkirchberg durch die „Halde“ gefertigt. Mit der Verlegung der Erdgasleitung wird auf jeden Fall noch in diesem Jahr begonnen, sodass dann voraussichtlich schon die ersten Anschlüsse möglich sind.

 

2. Veranstaltungstermine der Musikschule Iller-Weihung

 

Die Veranstaltungstermine der Musikschule Iller-Weihung wurden dem Gemeinderat übermittelt.

 

Anschließend fand noch eine nichtöffentliche Sitzung statt.