Bericht
über die Gemeinderatssitzung am 05.05.2011 im Großen Saal des Rathauses
Unterkirchberg
Einziger Tagesordnungspunkt: Zentrales Sportgelände
Zu einer eigens einberufenen
Sondersitzung außerhalb des Sitzungsterminplanes begrüßte Bürgermeister Bertele
als Vorsitzender die Mitglieder des Gemeinderates, Herrn Thorismuth Gaiser vom
Planungsbüro SpOrt concept GmbH, Stuttgart, Frau Ute Hochrein vom
KSV Unterkirchberg e. V., Herrn Heinz Schrägle vom FC Illerkirchberg
e. V., Herrn Stefan Radlmayr von der TSG Oberkirchberg e. V., Herrn Franz
Glogger von der Südwest Presse, Herrn Manfred Kornmayer von der Verwaltung
sowie eine außerordentlich große Zahl an Zuhörern. Alle verfügbaren Plätze
waren besetzt.
Er bedankte sich bei den Vertretern der Vereine für
ihre Bereitschaft, an der Beratung mitzuwirken. Frau Ute Hochrein und Herr
Heinz Schrägle hatten Herrn Stefan Radlmayer gebeten, gemeinsam die Position
der Sportvereine vorzutragen.
Bürgermeister Bertele erinnerte daran, dass eine
zentrale Sportanlage seit ca. 25 Jahren auf der Agenda der Gemeinde stehe. In
einem Gemeinderatsbeschluss vom 13.09.1990 habe sich dann der damalige
Gemeinderat bereits für ein „Zentrales Sportgelände beim Wasserturm“
entschieden und im Gefolge mehrere Grundstückskäufe dort im Umfeld getätigt.
Zusammenhängende Flächen zu erwerben, war damals jedoch nicht möglich.
Am 09.09.1999 erfolgte ein Gemeinderatsbeschluss für eine
Machbarkeitsstudie. Das Gelände sei sodann in den „Flächennutzungsplan
2010“ aufgenommen worden.
Im
Oktober 2006 sei das Verfahren mit Bedarfserhebung und Vereinsgesprächen neu
aufgenommen worden. Bei einem Kassensturz mit Aufrechnung von Soll und Haben
bei einem Minus von rd. 200.000,-- EUR beispielhaft zum Stand 12.10.2006 und
obendrein etlichen anstehenden Pflichtaufgaben vor allem im Bereich der
Kindesbetreuung sei die Finanzierung damals noch nicht gesichert gewesen. Dies
habe sich allerdings absehbar sehr positiv verändert. Am 21.02.2008 erfolgte
sodann ein einstimmiger Gemeinderatsbeschluss zur Standortanalyse an das Büro
SpOrtconcept (Planer: Thorismuth Gaiser).
Illerkirchberg
zähle derzeit ca. 4.760 Einwohner und knapp 2.000 Sportvereinsmitglieder.
Es bestünden überdurchschnittliche sportliche Aktivitäten der Sportvereine
KSV, TSG, FCI einschließlich der gemeinsamen Abteilungen, wie z. B. Judo oder
Tischtennis. Die amtliche Prognose der Einwohnerzahlen im Raum Ulm sei leicht
ansteigend bis zum Jahr 2025, dann leicht fallend, d.h. im stadtnahen Raum
seien wenig Veränderungen bei der Einwohnerzahl zu erwarten. Die demographische
Situation mit Zunahme älterer Mitbürger, ziehe vermehrte „Indoor-Aktivitäten“,
also vermehrten Hallenbedarf nach sich.
Der
heutige Hallenbestand beider Hallen sei zusammen kleiner als eine moderne
3-fach-Halle. Die TSG-Halle zähle nach heutigen Maßstäben nur als ca. ¼- Halle;
die Gemeindehalle zähle nicht als 3-fach Halle. Details dazu würden sich aus
der gemeinsamen Präsentation der Vereine ergeben mit den allseits bekannten
Engpässen in der Hallenbelegung. Auch zeige die Erfahrung andernsorts, dass
sich durch neue Kapazitäten neue Sportmöglichkeiten auftun (aktuelles Beispiel
Fronreute/Ravensburg).
Nach den Worten von Bürgermeister Bertele bringe
jeder Standort die schwierige Aufgabe der Erschließung über die Landesstraße
L260 mit sich. Es wurden zahlreiche Varianten von Brückenlösung bis einfach
Fussgängerampel diskutiert, wobei insbesondere eine Lösung mittels
Abbiegespuren sowie Mittelinseln zur Fussgängerquerung vorgeschlagen worden
sei. Auf einen neuerlichen Vorstoß hin, habe sich die Straßenbauverwaltung
bereit erklärt, auch einen Kreisverkehr nochmals eingehend zu überprüfen.
Nachdrücklich betonte Bürgermeister Bertele, dass
die kommunale Aufgaben, insbesondere Pflichtaufgaben erfüllt seien und wegen
eines Sportgeländes nicht ins Hintertreffen geraten. Beispielhaft zählte er
erledigte oder im Bau befindliche Vorhaben auf:
- Ausbau der Kinderbetreuung
- Sanierung der Schule in Unterkirchberg
- Rathausneubau
- Erneuerung
der Wasserleitungen (aktuell in Ordnung)
- Sanierung
der Kanalisation (inkl. Überwachung auf aktuellem Stand)
- Straßenbau,
z. B. Illerstraße, Fuggerstraße, Max Eyth-Straße, Drosselweg,
Amtgartentreppe
mit LSP
- Hochwasserschutz
Unter- und Oberkirchberg
- Erweiterung
der Friedhöfe (Oberkirchberg fertig, Unterkirchberg Fläche erworben)
- Bedarf
an Baugebieten für Einheimische erfüllt
Auch andere Aufgaben wurden nicht vernachlässigt
wie die Partnerschaft, Verlegung der Hochspannungsleitung, Radwege, Wehranlage
„Großmahdau“, Schulhof Unterkirchberg, Nahversorgung (abhängig von eigener
wirtschaftlicher Tragfähigkeit). Somit seien die „Hausaufgaben“ gemacht!
Auch würden sich durch einheitliche Sportflächen
langfristig Einsparungen ergeben und
als sehr wichtiger Aspekt das Zusammenwachsen der Gemeindeteile
gefördert. Die Voraussetzungen für eine konkrete Umsetzung seien noch nie so
günstig gewesen. Daher empfahl er, die Gelegenheit zu ergreifen.
Im Anschluss bat er Herrn Stefan Radlmayr
stellvertretend für die Sportvereine die aktuelle Situation dazustellen.
Derzeitige Situation
Nach dessen Worten unterliege der Sportbetrieb seit Jahren erheblichen Einschränkungen. Trotz Gemeindehalle und TSG-Turnhalle stehe heute keine Dreifachhalle zur Verfügung (Status heute: “Zweifachhalle”). Die TSG-Halle sei kleiner als eine übliche 1/3 Halle (10m x 21m statt 15m x 27m) und damit ungeeignet für große Turngruppen, Tischtennis, Fußball oder andere Turnier-Ballspiele, wie Handball, Volley- oder Basketball. Auch die Gemeindehalle sei nicht ausreichend, um eine echte Trennung des Sportbetriebs innerhalb der Halle zu erlauben (Beispiele: Tischtennis, Volleyball; FCI benötigt heute komplette Gemeindehalle, um vernünftigen Trainingsbetrieb durchführen zu können, Doppelbelegung nicht möglich). Selbst bei kleineren (Gymnastik-) Gruppen ist aus akustischen Gründen häufig keine Doppelbelegung möglich.
TSG/KSV könnten mangels anderer
Belegungsmöglichkeiten bestehende Gruppen teilweise nur als Großgruppen führen
(Beispiele: Judo, Kinderturnen TSG), altersgerechte Trennung nach Jahrgängen sei nur schwer
möglich; bestehende, erfolgreiche Gruppen hätten keine Möglichkeit zu wachsen
und ihr Angebot zu erweitern (Beispiele: Judo, Mädchenfußball, Leichtathletik).
Derzeit gebe es keinerlei Ausweichmöglichkeiten bei Veranstaltungen in Gemeindehalle oder TSG-Halle, dadurch regelmäßig Ausfall von Trainingseinheiten der Vereine sowie von Sportstunden der Grundschulen.
Die Vollauslastung der bestehenden Hallen
erfordere häufig Beschränkung der Übungseinheiten auf 60min statt 90min
Einheiten. Inklusive
Auf.- und Abbau von Matten, Geräten, Toren, Netzen, Platten stehen sogar noch
weniger als 60 Minuten pro Sporteinheit zur Verfügung.
Weiterhin bestehe zu wenig Kapazität, um ausreichendes Winterhallentraining für alle FCI-Mannschaften und Tennisjugend zu ermöglichen.
Selbst eingeschränktes
Winterhallentraining Jugend FCI derzeit nur möglich durch Verringerung des
alternativen Sportangebots der anderen Vereine im Winterhalbjahr. Ferner sei
beispielsweise das Winterhallentraining der Tennisjugend KSV/TSG ausgelagert
nach Freudenegg, das Winterhallentraining im Bereich Fußball Aktive ausgelagert
nach Senden.
Neue Sportangebote müssten abgelehnt werden.
Weder Gemeindehalle noch TSG-Halle
entsprächen den Anforderungen der Sportverbände an entsprechende Wettkampfstätten
bzw. den Notwendigkeiten bei größeren Sport-Veranstaltungen (Beispiele:
Volleyball/Tischtennis-Wettkampfspiele im laufenden Spielbetrieb,
Fußballhallenturniere, Turnausscheidungen, Bezirkskinderturnfeste etc.). Eine fehlende “Turnierhalle” habe deutliche
Auswirkungen auf die Attraktivität des Sportangebots, erschwere Werbung von qualifizierten
Übungsleitern und verringere die Motivation der sporttreibenden Kinder und
Eltern, sich in den Vereinen zu engagieren.
Erfordernisse und Vorteile einer neuen Halle
Der jetzige Bedarf erfordere eine Dreifachsporthalle 27m x 45m (DIN 18032), einmal trennbar in 2/3-Feld und 1/3-Feld, entsprechend dem Raumprogramm lt. Arbeitskreissitzung vom 28.04.2008. Benötigt werde somit eine “Wettkampfhalle” mit Zuschauertribüne, Publikumszugang. Die
Kapazitätsplanung müsse sich am Konzept der Kernzeit
und am Winterbetrieb orientieren. Die Kernzeit umfasse den Zeitraum 16-22 Uhr: Für die Mehrzahl der
Übungsleiter wie auch der Sportreibenden seien Sportzeiten außerhalb der Kernzeit
aus schulischen oder beruflichen Gründen praktisch nicht nutzbar. Das zu erstellende Raumkapazität müsse die Belange
des FCI sowie der Tennisjugend für ausreichendes Winterhallentraining
berücksichtigen. Einen integrierten Kletterbereich als neues attraktives Sportangebot
(Kletterkurse, Freiklettern) und als gemeinsames Freizeitangebot auch am
Abend/Wochenende erleichtert
die Zusammenführung Illerkirchberger Jugendlicher und Erwachsener aus beiden
Teilorten an zentraler Stelle im Gemeindegebiet. Die Nutzung durch die
Grundschulen erziele erzieherische und bildungsrelevante Vorteile! In
Stichpunkten skizzierte er die Vorteile einer neuen Halle folgendermaßen:
- Gewünschte Erweiterung des
Sportangebots (Beispiele:
Winterhallentraining Fußball/Tennisjugend, Klettern, Skigymnastik,
Stockfechten, Badminton, Dance & Trim, Tai Chi, Ultimate Frisbee,
Slacklining)
- Altersgerechtere Aufteilung und
Verkleinerung von Gruppen (Beispiele: Kinderturnen, Judo, Fußball)
- Entzerrung von überlangen und
multiplen Trainingseinheiten für Kinder, Jugendliche, Erwachsene
hintereinander, mit allen negativen Folgen insbesondere für die Übungsleiter (Beispiel: Judo)
- Auflösung von Konfliktsituationen (Beispiele: Tai Chi gleichzeitig
neben lautstarken Musikgymnastikangeboten oder Volleyball, Fußball und
Tischtennis in zu kleinen Flächen)
- Mehr Verfügbarkeit auch außerhalb der Kernzeiten (insbesondere vormittags) für Seniorenkurse. Bestehende Hallen sind in dieser Zeit heute häufig durch Grundschulen belegt.
- Bessere Nutzung der Gemeindehalle
und TSG-Turnhalle für kulturelle und dörfliche Veranstaltungen ohne
Unterbrechung des Sportbetriebs der Vereine und der Grundschulen (Beispiele: Theater, Fasching,
Konzerte, Mitgliederversammlungen der örtlichen Vereine)
- Gymnastikraum Gemeindehalle steht in
der Kernzeit für Tai Chi, kleinere Tanzgruppen oder andere, neue Gruppen zur
Verfügung.
- (Mini-) Gymnastikraum TSG-Turnhalle
kann für einen gewünschten Fitnessbereich (oder als ebenfalls dringend
erforderlicher, weiterer Geräteraum) genutzt werden.
- Erhöhtes Sportangebot in der
Gemeinde bedeutet mehr Familienfreundlichkeit und letztlich auch einen Beitrag
zum Umweltschutz.
Vermeidung von “Sporttourismus” nach Ulm, in nähere und weitere Nachbargemeinden mit teilweise kommerziellen Angeboten !
- Besseres Sportangebot bedeutet
höhere Zuzugsattraktivität für Neubürger mit positiver wirtschaftlicher
Auswirkung auf alle Grundstücks.- und Hauseigentümer und die Gemeinde.
- Erster Schritt, um langfristig die
heute im Landschaftsschutzgebiet/Überschwemmungsgebiet liegenden Sportflächen
von TSG und KSV durch Konzentration auf eine zentrale Sportstätte abzulösen
- Erlaubt Durchführung der erforderlich
werdenden (energetischen) Sanierung der TSG-Turnhalle ohne mehrmonatige
Unterbrechung des Sportbetriebs
- Belegungsplan zeigt, dass
im Sommerbetrieb selbst nach Berücksichtigung der neuen Sporthalle eine
Auslastung von über 85 % im Kernzeitraum von 16:00 bis 22:00 Uhr werktags in
allen 5 (Teil-) Hallen erreicht wird und im Winterbetrieb praktisch mit
Vollauslastung nicht nur werktags, sondern auch an Wochenenden gerechnet werden
kann.
Gemeinsamer Appell der Sportvereine KSV,
FCI und TSG
Ausgehend von der dargestellten und in der Öffentlichkeit auch bekannten räumlichen Enge in den bestehenden Hallen appellierte Herr Stefan Radlmayer, die seit Jahrzehnten bestehenden Zusagen zur Schaffung einer zentralen Sportanlage zu erfüllen. Die Entscheidung des Gemeinderats für zentrale Sportanlage sei eine
Weichenstellung für attraktives Sportangebot in Illerkirchberg in den nächsten 30 Jahren. Die sei ferner wichtige Voraussetzung, um über das Zusammenwachsen in “gemeinsamen” Räumen mittelfristig die von vielen Mitgliedern durchaus bejahte Zusammenführung der Sportvereine TSG, KSV und FCI zu erreichen, mit allen positiven Aspekten für die Gemeinde und ihre Bürger. Die
Entscheidung des Gemeinderats für zentrale
Sportanlage nannte er aber vor allem eine Entscheidung für die vielen Kinder und
Jugendlichen unserer Gemeinde sowie Dank und Ansporn für das gesellschaftliche
Engagement ihrer ehrenamtlichen Übungsleiter.
Er schloss seinen Vortrag mit einem Zitat
von Erich Kästner: „Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen
büffeln. Der Kopf ist nicht der einzige Körperteil. Man muss nämlich auch
springen, turnen, tanzen und singen können, sonst ist man mit seinem Wasserkopf
voller Wissen ein Krüppel und nichts mehr“.
Bürgermeister Bertele stellte fest, dass der Bedarf
im Jahre 2006 ermittelt worden sei und sich seither nicht nennenswert verändert
habe. Der Gemeinderat sei mit diesem Thema in den letzten Jahren ständig
befasst gewesen. Nicht zuletzt wüssten die Gemeinderatsmitglieder aus
Gesprächen vor Ort um die Raumnot.
Da erste Voraussetzung eines zentralen Sportgelände
eine Grundstückssache sei, und diese dem Datenschutz unterliege, habe es unter
anderem entsprechende Beratungen in nichtöffentlicher Sitzung gegeben.
Um der Realisierung einer Sportanlage näher zu
kommen, habe man sich eines Experten bedient und das Büro SpOrtconcept
beauftragt, die möglichen Standorte zu untersuchen.
Bürgermeister Bertele bat Herrn Thorismuth Gaiser
dazu, die Ergebnisse der umfangreichen Ausarbeitung vorzustellen.
Nach Bericht von Herrn Thorismuth Gaiser habe man
insgesamt 12 denkbare Standorte untersucht und diese noch mit weiteren
Untervarianten geprüft, angefangen vom Bereich der Tennisplätze in
Unterkirchberg bis südlich des Wasserturmes Oberkirchberg. In die engere Wahl
kamen dann 3 mögliche Standorte. Für diese wurden jeweils detaillierte und auch
alternative Flächenlayouts erarbeitet. Es sollte ausreichend Fläche vorhanden
sein für die aktuell benötigte Sporthalle mit Parkplätzen sowie
Erweiterungsmöglichkeiten für einen Sportplatz, Fußballplätze, ein
Kleinspielfeld und evtl. Tennisplätze etc. in der Zukunft. Diese 3 möglichen
Standorte sind nun:
a) Standort
4 nördlich der L 260 beim „Bildstöckle“
b) Standort 5 zwischen L 260 und
Wasserturm
c) Standort 7 südlich und neben dem
Wasserturm
Diese Standorte der engeren Wahl wurden in
mehrfacher Hinsicht miteinander verglichen und die Vor- und Nachteile abgewogen
sowie die Grundstücksverhandlungen geführt. Wesentliches Kriterium ist die
Erschließungsmöglichkeit über die L 260. Die Abwägung aller Argumente
untereinander und gegeneinander habe zu der Empfehlung geführt, die zentrale
Sportanlage am Standort 5, nördlich des Wasserturmes zu entwickeln und hierzu
einen Kreisverkehr auf der L 260 zur Weihungstraße (alte Steige) einzurichten.
Dies würde die verkehrssicherste Erschließung ermöglichen. Dazu verwies er auf
die wiederholten Verhandlungen des Bürgermeisters mit der Straßenbauverwaltung.
Die Grunderwerbsverhandlungen konnten für alle Grundstücke erfolgreich
abgeschlossen werden. Auch bauplanungsrechtlich wurde dieser Standort vom
Landratsamt befürwortet, nachdem bereits eine vergleichbare Fläche südlich des
Wasserturms in den Flächennutzungsplan aufgenommen ist. Der Standort 5
beeinträchtige die Landschaft hinsichtlich Zersiedelung am wenigsten. Aufgrund
des Grundstückszuschnittes ließen sich die Sporteinheiten kompakter aneinander
reihen, was letztlich zu einer Flächenersparnis von ca. 1 ha führe. Hinsichtlich der leitungsgebundenen
Erschließung (Wasser, Abwasser, Strom) weisen die Standorte keine signifikanten
Unterschiede auf. Der Standort südlich des Wasserturmes verursache jedoch die
höchsten Kosten in punkto Straßenerschließung. Für die beiden Standorte 4 und
5, also unmittelbar nördlich oder südlich der Landesstraße gelte die gleiche
Prämisse, nämlich, dass eine Verbesserung der Querungssituation erreicht werden
müsse. Vorzugsweise empfahl er einen Kreisverkehr oder hilfsweise
Abbiegespuren.
Hartnäckige Bemühungen des Bürgermeister hätten nun
doch zu einer nochmalige Erwägung bezüglich eines Kreisverkehres geführt. Diese
Variante bezeichnete er als Optimal- bzw. Maximallösung.
Zu bildlichen Veranschaulichung präsentierte Planer
Gaiser noch einen allerersten Entwurf, der Zuschussanträgen beigegeben werden
musste. Der Entwurf spiegelte die in Gesprächen mit den Vereinen ermittelten
Raumprogramme. Selbstverständlich ohne dass hierüber ein entscheidendes Wort
gesprochen worden sei, empfahl er, eine Sporthalle nicht nur in die Höhe zu
bauen, sondern zur Hälfte in die Erde zu bauen. Der äußere Eindruck eines nur
einstöckigen Gebäudes trage massgeblich dazu bei, dass sich eine Halle sanfter
in die Umgebung einfüge. An anderer Stelle, so auch in Fronreute bei Ravensburg
habe man diese Vorstellung gelungen umgesetzt. Zuschauer würden dadurch die
Tribüne weitestgehend eben erreichen, während die Sportler quasi auf
Untergeschossniveau agieren.
Eine grobe Kostenschätzung für eine Halle auf
dieser Grundlage bezifferte er mit rd. 4,2 Mio.€.
Bürgermeister Bertele dankte Planer Gaiser für
seine Präsentation und bat anschließend Kämmerer Kornmayer die finanzielle
Situation der Gemeinde dazustellen. Nach dessen Worten wurde das Projekt einer
zentralen Sportanlage bereits seit 1990 im Investitionsprogramm mitgeführt.
Im Haushaltsplan 2000 seien dann erstmals konkrete Haushaltsmittel in Höhe
von 20.000,-- DM zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie eingestellt worden. Im
aktuellen Investitionsprogramm habe man Ausgaben mit 4 Mio. EUR über 6
Haushaltsjahre verteilt und Zuschüsse mit 1,23 Mio. EUR eingestellt. Mit
Bescheid vom 26.04.2011 habe das Regierungspräsidium Tübingen den
höchstmöglichen Zuschuss in Höhe von 730.000,-- EUR für den Neubau einer
3-teilbaren Sporthalle im Gewann „Buchäcker“ bewilligt. Über den beantragten
Ausgleichsstockzuschuss werde voraussichtlich im Juni 2011 entschieden.
Es wurde dargestellt, dass die aufzubringende Investitionssumme durch die
Rückführung der Verschuldung seit 1992 bis 2010 auf 0,-- EUR und den
gleichzeitigen Aufbau der Rücklagen auf derzeit ca. 3 Mio. EUR möglich wäre.
Aufgrund der langfristigen Entwicklung und derzeit anhaltend hohen
Nettozuführung des Verwaltungshaushalts erscheinen auch die Kosten des
laufenden Betriebs tragbar.
Gleichwohl verbleiben Unsicherheiten bezüglich
weiterer Kosten für die Erschließung und Anbindung an die L 260, die Größe und
Ausstattung der Halle sowie die noch nicht geklärten steuerlichen Möglichkeiten
und Nutzungsbedingen.
In der Diskussion bekräftigten mehrere Mitglieder
des Gemeinderates, dass der Bedarf für eine Sporthalle im Gemeinderat seit
langem bekannt und unbestritten gegeben sei. Die Halle in Unterkirchberg sei
als Mehrzweckhalle geplant und gebaut worden und könne diese Funktion somit
nicht erfüllen. Die Gemeinde hätte aber in der Vergangenheit auch andere
Aufgaben vorrangig zu berücksichtigen gehabt. Nachdem die Gemeinde nun aber
ihre vorrangigen Pflichtaufgaben erfüllt habe, gelte es, die Gelegenheit jetzt
zu ergreifen und das langjährig diskutierte und gewünschte Sportgelände zu
realisieren.
Eine sehr wichtiges Anliegen war dem Gremium eine
bestmögliche querungssicherung im Bereich der Sportanlage. Konkret
unterstützten die Gemeinderäte den Bürgermeister bei seinen Bemühungen, einen
Kreisverkehr zu erreichen.
Einstimmig wurde sodann beschlossen, ein nachhaltig
ausbaubares, zentrales Sportgelände am nördlich des Wasserturmes zu realisieren
und in einem ersten Bauabschnitt eine Sporthalle und sowie Parkplätze zu
errichten. Einstimmig wurde ebenfalls eine Verkehrsanbindung per Kreisverkehr
gefordert.