Geschichte / Oberkirchberg

Geschichte / Unterkirchberg

Geschichte / andere Ortsteile

Wappengeschichte

Chronik zur Schreckensnacht von Unterkirchberg am 24./25. April 1945

Chronik zum Herbst 1805 (Napoleons Truppen – Schlacht von Elchingen)

Anekdote zum Wald in der Pfarrhalde („Ein Baum schreibt Geschichte“)

Der Kreuzberg in Unterkirchberg („Eine Reise in die Vergangenheit“)

 

Geschichte / Oberkirchberg

An das Schloß auf einem Terrassensporn lehnt sich ein kleiner Siedlungsteil mit zwergstädtischem Charakter an, abgeschlossen durch den gräflichen Gutshof. Eine gleichfalls ältere Siedlungszeile entstand im Mündelbachtal. Neues Wohngebiet auf dem gegenüberliegenden, flacheren Hang im Westen. 1087 als "Chirchberg" zuerst urkundlich erwähnt, wahrscheinlich im Anschluss an die gleichnamige Burg entstanden. Stammsitz der Grafen von Kirchberg (1087): die Grafen Hartmann und Otto stifteten 1093 das Kloster Wiblingen. Dem Geschlecht, das häufig am Stauferhof erwähnt wird, entstammen die Minnesänger Konrad (1255 - 1286) und sein Bruder Bruno, Bischof von Brixen (1250 - 1288), der Gründer von Bruneck. Erbteilungen und Verleihungen zerstückelten seit dem 13. Jahrhundert die weitausgedehnte Grafschaft. Nach vielfachem Herrschaftswechsel brachte 1459 die Wullenstetter Linie der Grafen von Kirchberg die Grafschaft an sich, veräußerte sie aber 1498 an Herzog Georg von Bayern. Mit Graf Philipp starb 1510 das Haus Kirchberg aus. Die Grafschaft gelangte 1504 an König Maximilian, der sie 1507 als österreichisches Lehen um 50 000 Gulden an Jakob Fugger verkaufte. Die Fugger wurden bald in den Grafenstand erhoben und Kirchberg blieb im Besitz der Raimundschen Linie bis zur Mediatisierung und dem Übergang an Bayern 1805. Das Schloß, am Platz der mittelalterlichen Burg, wurde 1589 durch einen Hangrutsch teilweise zerstört; der jetzige stattliche Bau stammt von Bagnato (1764); 1810 kam Oberkirchberg an Württemberg. Hier wurde Roman Sebastian Zängerle geboren (1771 - 1848): Theologieprofessor und zuletzt Fürstbischof von Seckau. Oberkirchberg war seit alters kirchliches Filial von Unterkirchberg. Jakob Fugger erbaute 1514 eine Schloßkapelle zum Hl. Sebastian, die 1818 zur kath. Pfarrkirche erhoben wurde. 1784 und 1789 frühklassizistisch umgestaltet, 1901 erweitert. Der Turm mit romanischen Teilen wurde 1886 erhöht

Geschichte / Unterkirchberg

An der Einmündung des Weihungstals in das Illertal gelegen. Der ältere Ortsteil mit Kirche liegt auf einem Molassesporn links zwischen beiden Flüssen. Ein ebenfalls sehr aufgelockert bebauter, wohl etwas jüngerer Ortsteil, erstreckt sich im Weihungstal links des Flüßchens. Neubaugebiet im Westen. 1087 als "Chirchberg" erstmals urkundlich erwähnt. Am nördlichen Ortsrand wurde 1928 ein aus claudischer Zeit (ca. 50 n. Chr.) stammendes römisches Kastell festgestellt (Name wahrscheinlich Phaeniana). Alemanische Reihengräber in der Nähe des Friedhofs. Das Dorf gehörte seit alters zur Grafschaft Kirchberg. Kloster Wiblingen hatte hier schon um 1100 Besitz. Seit 1441 unterhielt die Reichsstadt Ulm an der 1805 von den Franzosen zerstörten Illerbrücke eine Zollstätte, die den Brücken- und Wasserzoll erhob. Mit der Grafschaft fiel Unterkirchberg 1805 an Bayern und 1810 an Württemberg. Die Martinskirche mit früher sehr großem Sprengel (bis 1819) gehörte bereits 1194 dem Kloster Wiblingen und wurde seit 1379 bis zur Säkularisation durch einen Mönch versehen. Heutige katholische Pfarrkirche: 1517 vom Kloster Wiblingen erbaut, 1552 nach Verwüstungen durch Soldaten Markgraf Albrechts von Brandenburg wiederhergestellt, 1731 renoviert, Turm von 1784, Vorhalle 1913, spätgotische Fresken im Schiff mit Krönung Maria von Martin Dreyer, Barockmadonna, staatlicher Pfarrhof von 1763.

Geschichte / andere Ortsteile

Beutelreusch:
Weiler. 1347 Bütelrisch, 1502 Bewtelreysch. Gehörte stets zur Grafschaft Kirchberg. Kirchberger Lehen der Fülhin kamen 1386 an die Ehinger und vor 1469 an die Löw zu Ulm. Kapelle zum Heiligen Leonhard von 1763.

Buch:
Weiler. 1275 Buche, 1334 Buch, 1354 Buoch, 1368 Buoche (Buchenwald). Ebenfalls zu Kirchberg, doch erwarb Kloster Wiblingen seit dem 14. Jahrhundert Rechte und Güter und hatte im 18. Jahrhundert die Niedergerichtsbarkeit über seine Mühle und mehrere Güter.

Oberweiler:
Weiler. 1617 Weyler. Gehörte den Grafen Fugger.

Mussingen:
Weiler. 1263 Mussingen, wohl älteste Siedlungsschicht. 1263 kommt ein Ha. von Mussingen, wohl ein Ortsadliger, vor. Mussingen gehörte zur österreichischen Marktgrafschaft Burgau, doch übte Kirchberg die hohen Regalien aus. Ulmer Familien (Rottengatte, Schad von Mittelbiberach) hatten mehrere Höfe als Mannlehen. Auch Kloster Wiblingen war begütert.

Ziegelei:
Häuser. Drei Häuser und Bauhof der Gemeinde.

Wappengeschichte:

Wappenbeschreibung:
In gespaltenem Schild vorne in Gold (Gelb) eine rot gekleidete und rot gekrönte Mohrin, in der Linken eine rote Mitra haltend, hinten in schwarz ein doppelarmiges goldenes (gelbes) Kreuz (Patriarchenhochkreuz).
Flaggenfarben: Rot-Gelb (Rot-Gold)
Wappendeutung:
Die gekrönte Mohrin, die eine Mitra in der Hand hält, ist die Wappenfigur der alten Grafen von Kirchberg; sie erscheint auch in einem Feld des Wappens der jetzt in Oberkirchberg ansässigen Grafen Fugger von Kirchberg. Außerdem war diese Figur - aus einem grünen Dreiberg wachsend - in den erloschenen Wappen der zusammengeschlossenen Gemeinden Ober- und Unterkirchberg enthalten. Aus dem letzteren, das in den Figuren dem Wappen des von den Grafen von Kirchberg gestifteten Klosters Wiblingen entsprach, wurde ferner das goldene doppelarmige Kreuz übernommen. Dieses Kloster besaß das Patronatsrecht über die Unterkirchberger Kirche.


(eine ausführliche Beschreibung der Wappengeschichte finden Sie
auf der Homepage des Ortschronisten Gerhard Rimmele)